Sexuelle Gewalt bei Frauen, „Ja, aber...“
Thema sexuelle Belästigung: Ich selber
bin im Laufe meines Lebens sehr oft mit dem Thema konfrontiert
worden. Mittlerweile, mit 34, kann ich eine solche Tat identifizieren
und mich verbal dagegen wehren. Das war lange nicht so. Ich kann gar nicht
mehr zählen, wie oft ich mich mit Sprüchen, Anmachen und
taxierenden Blicken konfrontiert sah. Hier ein kleiner Auszug:
Kollege am Arbeitsplatz:
- „I can image you have a dirty mind, I can see it in your eyes.“"
- "You are my darling“
Anderer (verheirateter) Kollege am
Arbeitsplatz:
- „Mit dem Kleid willst du auf'n Strich, oder?“
- „Erzähl doch ruhig, dass du schwanger bist.“ (hab mich kurz vorher krankgemeldet – und nein, ich war nicht schwanger!)
Anderer verheirateter Kollege am
Arbeitsplatz:
- (Er isst Quark): „Hättest du auch gern ein bisschen Quark... im Gesicht? (dazu ein lüsterner Blick: Der Pornobezug war hier eindeutig)
Am meisten stört mich, dass in einer
so vermeintlich fortschrittlichen Bewegung immer noch genug (hauptsächlich männliche) Leute der Meinung sind, den Männern
würde beim Thema Belästigung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Ja, das ist de facto so: den Männern wird bei diesem Thema ausnahmsweise mal so gut wie gar
keine Aufmerksamkeit geschenkt!
Ist es Zufall oder Berechnung, dass gerade in dem Moment, wenn Frauen sich wie ein Phoenix aus der Asche erheben, ein Mann um die Ecke kommt und sagt „ja,...aber Männern geht’s doch genauso, wir werden auch belästigt“. Warum kann man das Thema Sexuelle Belästigung bei Frauen nicht einfach mal so für sich stehen lassen? Das Thema verliert doch völlig an Wirkung und Kraft, wenn wir uns jetzt wieder den Männern widmen, denen es ja auch schlecht geht. Das wäre ja in etwa so, als würde man über Banden-Kriminalität in Sao Paulo diskutieren und jemand würde sagen „Ja, aaaber in Hamburg ist das auch ganz ganz schlimm“. Beide Themen sind existent und schlimm. Nur, weil ich für mich einfordere, dass Sexuelle Belästigung bei Frauen getrennt von der Männerproblematik thematisiert werden sollte, spreche ich dem Thema Sexuelle Belästigung bei Männern nicht die Existenz ab. Und ja, man muss beide Themen unabhängig voneinander betrachten. Ich verstehe ach nicht das Argument, dass jeder Mensch gleich ist und man nicht zwischen Mann und Frau unterscheiden sollte. Geschlechter sind unterschiedlich. Sexualität funktioniert bei beiden Geschlechtern unterschiedlich.
Jetzt komme ich an einen Punkt, der mir eigentlich zuwider ist: Ich fange an, Menschen Böses zu unterstellen. Ja, ich unterstelle diesen Männern (entschuldigt die Pauschalisierung, aber in diesem Fall sind es tatsächlich nur Männer), dass sie das Thema Sexuelle Belästigung bei Frauen absichtlich relativieren, um sich selber wieder zurück in den (Opfer-)Vordergrund zu rücken, weil sie es nicht gewohnt sind, dass ihre eigene Spezies so viel negative Aufmerksamkeit bekommt. Da ist dieser Mann anscheinend lieber Opfer als Täter. Die Tatsache, dass Sexuelle Belästigung bei Frauen eine größere mediale Präsenz erhält liegt schlichtweg daran, dass es so viele Frauen betrifft. Andersherum sieht es genauso aus.
Beim Versuch, das Thema Sexuelle Belästigung bei Männern zu thematisieren werden Schreie seitens der Frauen laut, dass diese das doch zu unterlassen haben, denn es gäbe schließlich keine Sexuelle Gewalt bei Männern. Das ist natürlich auch nicht richtig, aber an dieser Stelle jetzt nicht das Thema.
Ist es Zufall oder Berechnung, dass gerade in dem Moment, wenn Frauen sich wie ein Phoenix aus der Asche erheben, ein Mann um die Ecke kommt und sagt „ja,...aber Männern geht’s doch genauso, wir werden auch belästigt“. Warum kann man das Thema Sexuelle Belästigung bei Frauen nicht einfach mal so für sich stehen lassen? Das Thema verliert doch völlig an Wirkung und Kraft, wenn wir uns jetzt wieder den Männern widmen, denen es ja auch schlecht geht. Das wäre ja in etwa so, als würde man über Banden-Kriminalität in Sao Paulo diskutieren und jemand würde sagen „Ja, aaaber in Hamburg ist das auch ganz ganz schlimm“. Beide Themen sind existent und schlimm. Nur, weil ich für mich einfordere, dass Sexuelle Belästigung bei Frauen getrennt von der Männerproblematik thematisiert werden sollte, spreche ich dem Thema Sexuelle Belästigung bei Männern nicht die Existenz ab. Und ja, man muss beide Themen unabhängig voneinander betrachten. Ich verstehe ach nicht das Argument, dass jeder Mensch gleich ist und man nicht zwischen Mann und Frau unterscheiden sollte. Geschlechter sind unterschiedlich. Sexualität funktioniert bei beiden Geschlechtern unterschiedlich.
Jetzt komme ich an einen Punkt, der mir eigentlich zuwider ist: Ich fange an, Menschen Böses zu unterstellen. Ja, ich unterstelle diesen Männern (entschuldigt die Pauschalisierung, aber in diesem Fall sind es tatsächlich nur Männer), dass sie das Thema Sexuelle Belästigung bei Frauen absichtlich relativieren, um sich selber wieder zurück in den (Opfer-)Vordergrund zu rücken, weil sie es nicht gewohnt sind, dass ihre eigene Spezies so viel negative Aufmerksamkeit bekommt. Da ist dieser Mann anscheinend lieber Opfer als Täter. Die Tatsache, dass Sexuelle Belästigung bei Frauen eine größere mediale Präsenz erhält liegt schlichtweg daran, dass es so viele Frauen betrifft. Andersherum sieht es genauso aus.
Beim Versuch, das Thema Sexuelle Belästigung bei Männern zu thematisieren werden Schreie seitens der Frauen laut, dass diese das doch zu unterlassen haben, denn es gäbe schließlich keine Sexuelle Gewalt bei Männern. Das ist natürlich auch nicht richtig, aber an dieser Stelle jetzt nicht das Thema.
Versteht mich nicht falsch, ich bin
keine Männerhasserin. Das, was mich stört ist die Verunwichtigung
dieses ernsten Themas durch „Ja, aber...“-Aussagen. Geht es hier vielleicht zusätzlich noch um etwas ganz anderes als die bösen Männer, die das "ja, aber"- Argument an der falschen Diskussions-Stelle nutzen, um die Frauenproblematik kleinzureden?
Kommentare
Kommentar veröffentlichen